Electric Transportation

Wettlauf
gegen die
Zeit

Die Zukunft der Antriebe im Transportsektor ist batterie­elektrisch – und sie steht unmittel­bar bevor, davon ist man bei TRATON überzeugt. Dabei ist Eile geboten, vor allem bei der Lösung des Henne-Ei-Problems für eine europaweite Lade­infrastruktur.

Atif Askar
Ein Kommentar von Atif Askar, Head of Business Development, Strategy und M&A bei der TRATON GROUP

Wenn wir im Fernverkehr 10.000 Diesel-Lkw von der Straße nehmen und durch Elektro­fahrzeuge ersetzen, sparen wir bis zu eine Million Tonnen CO2 – und das jedes Jahr. Im Vergleich zu anderen Maß­nahmen ist dieser Effekt aber nicht nur gewaltig, sondern auch über­raschend einfach zu erreichen. Wir brauchen keine völlig neue Techno­logie: Batterien, eine Achse mit gewickeltem Motor, das gibt es heute schon – auf der Lkw-Seite sind wir also bereit. E-Fahrzeuge gibt es jetzt schon bei den Unter­nehmen der TRATON GROUP zu kaufen: den 26-Tonner von Scania zum Beispiel, E-Busse und Transporter von MAN, elek­trische Schulbusse von IC Bus, einer Marke von Navistar, oder den 14-Tonner e-Delivery von Volkswagen Truck & Bus. Ein 40-Tonner von Scania wird Ende des Jahres 2023 erhältlich sein, der zukünftige eTruck von MAN Ende 2024. Das größte Problem beim Ausstieg aus dem Diesel werden also nicht die Lkw sein, sondern die Lade­infrastruktur.

Milence

heißt das Joint Venture für eine europaweite Ladeinfrastruktur.

1700

Hochleistungs-Ladepunkte wird Milence in Europa bauen.

500 Mio €

werden in den nächsten Jahren in eine Ladeinfrastruktur investiert.

75 %

ist der Marktanteil der Hersteller, die Milence gemeinsam gegründet haben.

Beim Laden kennen wir grob zwei Anwendungs­fälle: Viele Kunden fahren nicht mehr als 500 Kilometer am Tag, zum Beispiel im regionalen Liefer­verkehr, Personen­nahverkehr oder mit Baustellen­fahrzeugen. Solche Fahr­zeuge können über Nacht laden, brauchen also nicht einmal eine besonders leistungs­starke Strom­versorgung. Anders sieht es für den Fern­verkehr und die öffent­liche Lade­infrastruktur aus. Hier haben wir das typische Henne-Ei-Problem: Keiner kauft E-Lkw, solange es kein Lade­netzwerk gibt, und keiner baut die Infra­struktur, solange es keine Nutzer gibt. Deshalb haben wir uns mit den anderen großen Nutz­fahrzeug­herstellern zusammen­getan und das Joint Venture Milence gegründet.

75 Prozent beträgt der Markt­anteil der Her­steller, die Milence gegründet haben und wir wollen in den nächsten vier Jahren ins­gesamt eine halbe Milliarde Euro investieren, mit denen mindestens 1.700 Hoch­leistungs-Lade­punkte in ganz Europa gebaut werden können.

Das wird nicht ausreichen, ist aber ein wichtiger Anfang und schafft eine kritische Masse, die nötig ist, um das System zum Laufen zu bringen. Es signalisiert auch ganz klar dem Markt und den Kunden: Wir als Hersteller sind bereit für die Transformation.

School Bus

Die Navistar Marke IC Bus, Marktführer für Schulbusse in Nordamerika, hat bereits ein emissionsfreies Fahrzeug im Angebot.

500 km

fahren viele Anwender höchstens pro Tag.

1 Mio

Tonnen CO2 pro Jahr werden eingespart, wenn 10.000 Diesel-Lkw im Fernverkehr durch E-Lkw ersetzt werden.

Batterie ist die bessere Lösung

Oft wird neben der Batterie auch Wasser­stoff als ein Bau­stein in einem technologie­offenen Antriebs­mix gesehen. Was ist also mit der Brennstoff­zelle als Alter­native? Unsere Kunden achten sehr genau auf die TCO, die Total Cost of Ownership. Bei der Betrach­tung dieser Gesamt­kosten gibt es einen Riesen­vorteil für batterie­elektrische Fahrzeuge: Ein klassischer Kunde von Fernverkehr-Lkw in Europa wendet etwa 40 Prozent seiner Gesamt­kosten für Antriebs­energie auf, heute also für Diesel. Nur gut zehn Prozent ent­fallen über die Lauf­zeit gesehen auf den Lkw selbst.

Strom kostet pro Kilometer aber nur etwa die Hälfte von Diesel. Selbst wenn sich der Preis des Lkw mehr als ver­doppelt, sparen unsere Kunden also bares Geld. Für den Wasser­stoff-Lkw gilt das deutlich weniger: Ein Brennstoff­zellen­antrieb verbraucht vom Wind­rad bis zur Rad­nabe dreimal so viel Energie wie ein batterie­elektrischer Antrieb – daran lässt sich physikalisch grund­legend nichts ändern.

Wasser­stoff wird in Nischen einen Platz finden, für die aller­meisten Anwendungen ist eine Batterie aber die bessere Lösung, sie ist ressourcen­schonender und damit schlicht billiger. Das gilt selbst dann noch, wenn grüner Wasser­stoff tatsächlich einmal in aus­reichender Menge und groß­flächig verfügbar sein sollte. Ein weiterer Vorteil von Batterien: Wir müssen nicht warten, wir können heute schon mit der Elektri­fizierung anfangen. Und deswegen posi­tionieren wir uns bei TRATON ganz klar: Der batterie­elektrische Antrieb wird die Haupt­technologie sein.

Europa und die USA sind bei der Elektri­fizierung des Transport­sektors Vorreiter­märkte, gefolgt von China. Die Rahmen­bedingungen sind aller­dings überall auf der Welt ähnlich. Die anderen Märkte kommen später, aber sie kommen. Was viele dabei noch nicht verinner­licht haben: Der Wandel ist keine Reise, die wir in der Zukunft antreten werden. Wir bei TRATON – genauso wie viele unserer Kunden – haben die Weichen längst gestellt. Es geht nur noch um eine Frage: Wie können wir maximale Geschwindig­keit erreichen? Deswegen müssen auch unsere politischen Entscheidungs­träger ihre ganze Aufmerksam­keit darauf richten, so schnell und umfang­reich wie möglich die passenden Rahmen­bedingungen bereit­zustellen.

„Wenn unsere Kinder 2040 auf
die Zeit jetzt zurückblicken,
werden sie uns fragen:
Warum habt ihr das nicht
früher erkannt?“

Atif Askar, Head of Business Development,
Strategy und M&A bei der TRATON GROUP
Berechenbare Disruption

Die Diskussion, wann der letzte Diesel vom Band läuft, führt dabei in die falsche Richtung. Ob wir 2039 oder 2040 die letzten Ver­brenner produzieren, spielt eine unter­geordnete Rolle, wenn wir uns an­schauen, wie wir möglichst schnell möglichst viel CO2 ein­sparen können. Der schnelle Hoch­lauf in den frühen Jahren – also jetzt – ist viel ent­scheidender. Und tat­sächlich ist in unseren Pro­gnosen bereits im Jahr 2030 die Hälfte unserer ab­gesetzten Fahr­zeuge batterie­elektrisch. Der Wandel vollzieht sich wie im Lehr­buch in Form einer S-Kurve – bei solch einem Ver­lauf ist 2040 ohnehin Schluss mit dem Ver­brenner, schon allein aus wirt­schaft­lichen Gründen.

Wenn unsere Kinder 2040 auf die Zeit jetzt zurückblicken, werden sie vielleicht sagen: Das war wohl die berechen­barste Disruption, die man sich vor­stellen kann. Ihr wusstet, dass die Energie­kosten entscheidend sind. Ihr wusstet, was Strom, Diesel und Wasser­stoff kosten werden. Ihr wusstet, wie diese Kosten zueinander in Bezug stehen und wie sie sich lang­fristig relativ zueinander ver­halten. Warum habt ihr so lange ge­braucht? Warum habt ihr das nicht früher erkannt? Wir haben es er­kannt. Jetzt müssen wir schnell handeln und zwar nicht nur bei TRATON, sondern auch die Politik, unsere Kunden und die Gesell­schaft.

Zukunft schon heute

Die TRATON GROUP ist bereit für die
batterie­elektrische Zukunft im
Transportsektor – und treibt den
Antriebswandel mit voran. Schon heute
kann man E-Fahrzeuge von Scania, MAN,
Navistar und Volkswagen Truck & Bus
kaufen. Zu den Transportern, Lkw und
Bussen mit Batterie von heute werden bald
weitere kommen, darunter auch 40-Tonner
von Scania und MAN.

Navistar

IC Bus CE Electric School Bus

IC Bus CE Electric School Bus
  • Motorleistung: max. 250 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 315 kWh
  • Reichweite: bis zu 321 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
MAN

eTGE

MAN eTGE
  • Motorleistung: max. 100 kW
  • Batteriekapazität: 35,8 kWh
  • Reichweite: bis zu 130 Kilometer
  • Produktionsstart: 2018
Navistar

International eMV

International eMV
  • Motorleistung: max. 250 kW
  • Batteriekapazität: 210 kWh
  • Reichweite: 217 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
MAN

Lion’s City E

Lion´s City E
  • Motorleistung: max. 320 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 640 kWh
  • Reichweite: bis zu 350 Kilometer
  • Produktionsstart: 2020
MAN

eTGM

MAN eTGM
  • Motorleistung: max. 264 kW
  • Batteriekapazität: 185 kWh
  • Reichweite: bis zu 190 Kilometer
  • Produktionsstart: 2019
Scania

BEV Regional

BEV Regional
  • Motorleistung: 450 kW
  • Batteriekapazität: 624 kWh
  • Reichweite: bis zu 350 Kilometer
  • Produktionsstart: 2023
Scania

Citywide LF

Citywide LF
  • Motorleistung: 300/250 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 330 kWh
  • Reichweite: bis zu 320 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
Volkswagen Truck & Bus

e-Delivery

e-Delivery
  • Motorleistung: bis zu 300 kW
  • Batteriekapazität: 192 kWh
  • Reichweite: bis zu 250 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
MAN

eTruck

MAN eTruck
  • Motorleistung: bis zu 350 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 500 kWh
  • Reichweite: bis zu 400 Kilometer
  • Produktionsstart: 2024
Navistar

IC Bus CE Electric School Bus

IC Bus CE Electric School Bus
  • Motorleistung: max. 250 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 315 kWh
  • Reichweite: bis zu 321 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
MAN

eTGE

MAN eTGE
  • Motorleistung: max. 100 kW
  • Batteriekapazität: 35,8 kWh
  • Reichweite: bis zu 130 Kilometer
  • Produktionsstart: 2018
Navistar

International eMV

International eMV
  • Motorleistung: max. 250 kW
  • Batteriekapazität: 210 kWh
  • Reichweite: 217 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
MAN

Lion’s City E

Lion´s City E
  • Motorleistung: bis zu 320 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 640 kWh
  • Reichweite: bis zu 350 Kilometer
  • Produktionsstart: 2020
Scania

BEV Regional

BEV Regional
  • Motorleistung: 450 kW
  • Batteriekapazität: 624 kWh
  • Reichweite: bis zu 350 Kilometer
  • Produktionsstart: 2023
MAN

eTGM

MAN eTGM
  • Motorleistung: max. 264 kW
  • Batteriekapazität: 185 kWh
  • Reichweite: bis zu 190 Kilometer
  • Produktionsstart: 2019
Scania

Citywide LF

Citywide LF
  • Motorleistung: 300/250 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 330 kWh
  • Reichweite: bis zu 320 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
Volkswagen Truck & Bus

e-Delivery

e-Delivery
  • Motorleistung: bis zu 300 kW
  • Batteriekapazität: 192 kWh
  • Reichweite: bis zu 250 Kilometer
  • Produktionsstart: 2021
MAN

eTruck

MAN eTruck
  • Motorleistung: bis zu 350 kW
  • Batteriekapazität: bis zu 500 kWh
  • Reichweite: bis zu 400 Kilometer
  • Produktionsstart: 2024