Annette Danielski Annette Danielski

„Wir machen uns unabhängiger vom Auf und Ab des Marktes.“

Drei Fragen an Annette Danielski, im Vorstand der TRATON SE verantwortlich für Finanzen und Unternehmensentwicklung
Annette Danielski

wurde 1965 geboren. Nach ihrem Diplom­abschluss in BWL sammelte sie mehr als 30 Jahre inter­nationale Er­fahrung in den Bereichen Finanzen und Controlling. Von 1988 bis 2017 war sie bei der Daimler AG, zuletzt in unter­schiedlichen Führungs­positionen. Bei der Audi AG leitete sie von 2017 bis 2018 das Konzern­controlling. Im Oktober 2018 wechselte sie zur TRATON SE. Dort leitete sie bis September 2021 den Bereich Konzern­finanzen und wurde im Oktober 2021 in den Vor­stand berufen.

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TRATON betont, dass der Fokus der Gruppe auf einer nach­haltigen Wert­steigerung liegt. Was bedeutet das?

Die TRATON GROUP ist mit ihren Marken in einem sehr zyklischen Markt unterwegs. Auf Phasen hoher Nachfrage folgen für gewöhnlich Phasen, in denen der Markt schwieriger wird, und das mit oft unter­schiedlichen Ent­wicklungen in den Regionen. Wir arbeiten sehr intensiv daran, uns un­abhängiger von diesem Auf und Ab zu machen. Damit wir in unserer finanziellen Leistungs­fähigkeit und Profita­bili­tät möglichst wider­standsfähig werden. Dabei hilft uns die Er­schließung neuer Absatz­regionen. Mit Navistar bearbeiten wir nun erfolgreich den nord­amerikanischen Markt. Oder der Aus­bau der Vehicle Services, die von Markt­schwankungen unabhängig sind. Zudem bauen wir die TRATON Financial Services auf und haben in der gesamten Gruppe unsere Kosten­struktur verbessert.

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Beim Capital Markets Day im Mai 2022 hat sich die TRATON GROUP das ambitionierte Ziel von neun Prozent Umsatzrendite für das Jahr 2024 gesetzt. Wo stehen Sie heute auf dem Weg dahin?

Kein Zweifel, die Heraus­forderungen des Jahres 2022 – der Mangel an Teilen, knappe Logistik­kapazitäten, der Krieg in der Ukraine und die stark steigenden Preise für viele Roh­stoffe und Energie – haben es nicht leichter gemacht, unsere Rendite im gewünschten Tempo zu steigern. Aber wir haben uns in der Gruppe ent­sprechend auf­gestellt und die Heraus­forderungen in den Griff bekommen. Unser Ziel einer Umsatz­rendite von neun Prozent im Jahr 2024 steht, darauf arbeiten wir kon­sequent hin. Wir kon­zentrieren uns auf unsere starken Marken und unsere Möglich­keiten. Scania wird wieder führend in der Profitabili­tät und eine zwei­stellige Umsatz­rendite erreichen. Volkswagen Truck & Bus wird seine hervor­ragende Position nutzen, um die Führung in Latein­amerika zu behaupten. MAN profitiert von seiner kon­sequenten Neu­ausrichtung und der dadurch verbesserten Kosten­struktur. Navistar wird durch neueste Techno­logie aus der Gruppe gestärkt und kann Markt­anteile und Volumina ausbauen und die Marge deut­lich ver­bessern.

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Was sind aus Ihrer Sicht die größten und wirk­samsten Hebel, um die Profitabilität der Gruppe trotz der aktuellen Heraus­forderungen weiter zu steigern?

Unsere Marken haben jeweils ein äußerst wett­bewerbs­fähiges Portfolio und können damit Markt­anteile gewinnen. Dabei hilft unsere gruppen­weite 13-Liter-Motoren­plattform Common Base Engine (CBE), die von Scania bereits ein­geführt worden ist, ab 2023 die Kunden von Navistar er­reichen wird und in den Folge­jahren auch von MAN und Volkswagen Truck & Bus aus­gerollt werden wird. Der CBE ist ein sehr effizienter Diesel­antrieb. Unsere Kunden profitieren von geringeren Betriebs­kosten und hoher Ver­fügbar­keit, wir von einer besseren Produkt­position­ierung. Zudem arbeiten wir an unserer Kosten­struktur. Durch das TRATON Modular System können wir Doppel­arbeit ver­meiden, was Geld spart. Auf lange Sicht wird die Modularisie­rung ein sehr effektiver Stell­hebel sein, um unsere Profitabili­tät nach­haltig zu ver­bessern. Deswegen führt die Gruppe nun unser Modulares Baukasten­system über alle wesentlichen Kom­ponenten hinweg ein.