Nachhaltigkeit
als Teamwork
Nachhaltigkeit ist ein essenzieller Bestandteil der gruppenweiten Unternehmensstrategie TRATON Way Forward.
Seit Anfang 2023 verstärkt die TRATON GROUP ihre Aktivitäten hierzu noch mehr – und zwar mit der gebündelten Kraft der Marken Scania, MAN, Navistar und Volkswagen Truck & Bus.
Die Transformation der Transportbranche hin zu klimafreundlicher Mobilität ist mit großen Herausforderungen verknüpft. Hierfür ist laut Andreas Follér, Chief Sustainability Officer der TRATON GROUP, eine intensive Zusammenarbeit notwendig, sowohl innerhalb der Gruppe als auch mit Partnern außerhalb: „Nachhaltigkeit ist nichts, das nur einige wenige Personen umsetzen. Nachhaltigkeit ist etwas, das wir als Team zusammen mit allen Stakeholdern entlang unserer Wertschöpfungsketten und darüber hinaus leben müssen.“ Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Nachhaltigkeit, davon neun Jahre bei Scania, bringt Follér eine breite fachliche Expertise mit. Seit Anfang 2023 ist diese nun mit Blick auf den gesamten Konzern gefragt.
„Wir sind schnell von einem klaren Bottom-up-Ansatz dazu übergegangen, auf den Stärken der anderen aufzubauen.“
Andreas Follér, Chief Sustainability Officer der TRATON GROUP
Die Unternehmensgruppe mag noch jung sein, die Marken Scania, MAN, Navistar und Volkswagen Truck & Bus (VWTB) sind es aber nicht: Ihre Traditionen gehen fast 300 Jahre zurück, sie repräsentieren unterschiedliche Kulturen, bedienen verschiedene Märkte und unterliegen unterschiedlichen Gesetzen. Jede Marke hat in den letzten Jahren jeweils eigene Erfahrungen im Bereich der Nachhaltigkeit gesammelt und individuelle Ansätze etabliert. Follér sieht das als große Stärke: „Dieses beeindruckende Wissen und die vorhandenen Initiativen können wir nutzen, um Nachhaltigkeit als Gruppe voranzutreiben – und zwar mit den Marken im Fahrersitz.“
TRATON als übergeordnetes Markendach schafft ein unterstützendes Umfeld, in dem die Marken voneinander lernen und Synergien nutzen können und so in der Lage sind, Innovationen und Initiativen schneller auf den Weg zu bringen. „Wenn wir uns zu gemeinsamen Grundsätzen, Normen und Zielen verpflichten, können wir zusammen erfolgreich sein und eine ehrgeizige Agenda schneller vorantreiben, sowohl auf lokaler als auch globaler Ebene“, erklärt Follér. Den Rahmen der Bestrebungen bilden die Verpflichtung zum Pariser Klimaabkommen sowie die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Um zu einer Welt beizutragen, in der die Erwärmung 1,5-Grad nicht überschreitet, schließen sich die Marken der Science Based Targets Initiative (SBTI) an mit dem Vorhaben, Emissionsziele entlang eines wissenschaftlich überprüften Pfades zu setzen. Während die Klimaziele von Scania und MAN bereits validiert wurden, hat sich auch Navistar dazu verpflichtet, Ziele im Rahmen der SBTI zu entwickeln.
„Wenn wir uns zu gemeinsamen Grundsätzen, Normen und Zielen verpflichten, können wir zusammen erfolgreich sein und eine ehrgeizige Agenda schneller vorantreiben, sowohl auf lokaler als auch globaler Ebene.“
Andreas Follér, Chief Sustainability Officer der TRATON GROUP
Seit Anfang 2023 schaltet sich die Sustainability Leadership Group, bestehend aus Follér und den Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Marken, einmal pro Woche zu einer Videokonferenz zusammen, um gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen. Sie tauschen sich zu ihren jeweiligen Nachhaltigkeitsansätzen und Projekten aus, schildern Herausforderungen und teilen Erfahrungen. „Wir respektieren unsere Unterschiede. Aber wenn eine der Marken eine gute Lösung hat, dann sollte diese Praxis für die gesamte Gruppe gelten“, so Follér mit Blick auf mögliche Synergien.
„Wir respektieren unsere Unterschiede. Aber wenn eine der Marken eine gute Lösung hat, dann sollte diese Praxis für die gesamte Gruppe gelten.“
Andreas Follér, Chief Sustainability Officer der TRATON GROUP
Im Verlauf des Jahres 2023 erarbeitete das Nachhaltigkeitsteam in intensiven Gesprächen drei zentrale Wirkungsbereiche: Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Menschenrechte. Auf Basis dieser Schwerpunkte definiert die Sustainability Leadership Group nun gemeinsame Ziele und Projekte, um Umweltauswirkungen zu minimieren, die Wertschöpfung für die Stakeholder zu maximieren und soziale Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und darüber hinaus zu übernehmen. Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung sind Prinzipien der Zusammenarbeit. Vor allem das Prinzip der gegenseitigen Förderung wurde während des ersten gemeinsamen Jahres deutlich spürbar. „Wir haben festgestellt, dass es viel mehr gibt, was uns verbindet, als uns unterscheidet“, erinnert sich Follér. „So sind wir schnell von einem klaren Bottom-up-Ansatz dazu übergegangen, auf den Stärken der anderen aufzubauen.“
2024 will sich das gruppenweite Nachhaltigkeitsmanagement intensiv der Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Ziele widmen. „Wir sind eine junge Gruppe, die noch viel lernen wird“, sagt Follér mit Blick in die Zukunft. „Aber ich bin sehr stolz auf die vielen Fortschritte, die wir 2023 gemacht haben. Das war unser erstes Jahr, in dem wir auf diese strukturierte Art zusammengearbeitet haben.“
„Nachhaltigkeit ist nichts, das nur einige wenige Personen umsetzen. Nachhaltigkeit ist etwas, das wir als Team zusammen mit allen Stakeholdern entlang unserer Wertschöpfungsketten und darüber hinaus leben müssen.“
(Zitat in Schwedisch)
Andreas Follér, Chief Sustainability Officer der TRATON GROUP
Scania
Als erste Marke der TRATON GROUP ließ Scania die Klimaziele des Unternehmens bereits 2020 von der SBTI validieren. Andreas Follér betont: „Ich glaube, wenn es darum geht, den Wandel hin zu einem nachhaltigen Verkehrssystem voranzutreiben, ist Scania wegweisend. Auch im letzten Jahr hat das Unternehmen wieder einmal gezeigt, was in Sachen Nachhaltigkeit möglich ist.“ 2023 weitete das Unternehmen seine Verpflichtungen zur Dekarbonisierung auf die Lieferketten aus und setzt diese nun als verbindliche Einkaufsanforderungen ein. So will Scania bis 2030 Stahl, Batterien, Aluminium und Gusseisen zu 100 % umweltfreundlich einkaufen. Des Weiteren gründete die Marke zusammen mit der digitalen Spedition sennder ein Joint Venture, das es kleinen und mittelgroßen Flotten erleichtert, auf Elektro-Lkw umzusteigen. Zusammen mit seinen weiterentwickelten Elektro-Lkw für den städtischen Transport beschleunigt Scania so die Dekarbonisierung der europäischen Straßenlogistik.
„Ich sehe in globalen Unternehmen wie Scania großes Potenzial, um Gutes für unsere Welt zu erreichen.“
Seit Januar 2024 ist Fredrik Nilzén Head of Sustainability bei Scania. Unternehmergeist liegt ihm im Blut, er wurde in eine Familie geboren, die ein Transportunternehmen besitzt. Seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit der Frage, wie sich Geschäftsmodelle verändern lassen, um eine positive Wirkung zu erzielen. Genau diese Möglichkeit begeistert ihn an seiner neuen Position: „Ich sehe in globalen Unternehmen wie Scania großes Potenzial, um Gutes für unsere Welt zu erreichen.“
Seit Januar 2024 ist Fredrik Nilzén Head of Sustainability bei Scania. Er übernimmt von Andreas Follér, der jetzt Chief Sustainability Officer der TRATON GROUP ist.
2024 will er Nachhaltigkeit im ökologischen, sozialen und ökonomischen Bereich vorantreiben. Sein Ziel ist es, die vereinbarten Klimaziele umzusetzen und Net Zero so nahe wie möglich zu kommen sowie soziale Belange noch stärker im Unternehmen zu verankern. Außerdem möchte der Head of Sustainability bei Scania ausloten, welche intelligenten Anpassungen der Unternehmensführung dazu führen, nachhaltige Kundenlösungen zu beschleunigen und die finanziellen Auswirkungen für Scania, TRATON und deren Kunden noch besser zu verstehen.
Was Nilzén bei seiner Arbeit besonders motiviert, ist das Thema der Skalierung. Dabei versteht er die Verbindung zur TRATON GROUP als wichtigen Hebel: „Wenn wir die Dinge in der gesamten Gruppe richtig angehen und uns einheitlich ausrichten, können wir mehr Wirkung in unserem Unternehmen und in der Gesellschaft erzielen, um die Transportbranche maßgeblich zu beeinflussen.“
„Wenn wir die Dinge in der gesamten Gruppe richtig angehen und uns einheitlich ausrichten, können wir mehr Wirkung in unserem Unternehmen und in der Gesellschaft erzielen, um die Transportbranche maßgeblich zu beeinflussen.“
(Zitat in Schwedisch)
Fredrik Nilzén, Head of Sustainability bei Scania
MAN
Bei MAN laufen alle Themen rund um Nachhaltigkeit bei Fabian Heidinger zusammen. Er ist bereits zwölf Jahre im Unternehmen und seit Mai 2021 für die Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsstrategie verantwortlich. Er sieht besondere Stärken in der gruppenweiten Zusammenarbeit: „Alle Marken stehen vor vergleichbaren Herausforderungen. Durch den regelmäßigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung finden wir bessere Lösungen für die einzelnen Marken und in Summe für die Gruppe“, erklärt Heidinger.
Als das Unternehmen sich zu Zielen im Rahmen der SBTI verpflichtete, unterstützte Scania dabei, diese zu definieren. Im nächsten Schritt half MAN wiederum Navistar im Zuge ihres SBTI-Projekts. „Dabei entstand eine Art Kette, bei der wir uns gegenseitig unter die Arme gegriffen haben“, resümiert Heidinger.
Mit Blick auf die weitere Zusammenarbeit freut er sich besonders auf das gruppenweite Projekt Net Zero, das eine langfristige Roadmap für die Dekarbonisierung bis spätestens 2050 zeichnet. Denn gemeinsam könne man die Transparenz schaffen, um effektiv dem Klimawandel zu begegnen. „Wir werden viel diskutieren und zu Lösungen kommen. Der Wille ist da“, betont Heidinger optimistisch.
„Alle Marken stehen vor vergleichbaren Herausforderungen. Durch den regelmäßigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung finden wir bessere Lösungen für die einzelnen Marken und in Summe für die Gruppe.“
(Zitat in Deutsch)
Fabian Heidinger, Head of Sustainability bei MAN
Navistar
Als Christopher Perzan vor rund 15 Jahren zu Navistar kam, engagierte sich der Anwalt für Umweltrecht bereits für die ersten Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens. Seit Anfang 2021 ist er offiziell in einer Doppelfunktion tätig: als Vice President, Environment & Sustainability und als Chief Environmental Counsel. Perzans’ Team koordiniert die Berechnungen des CO2-Fußabdruckes von Navistar: „Wir kennen unseren Fußabdruck und haben damit auch die Verantwortung, zu handeln.“ Deshalb hat sich Navistar 2023 dazu verpflichtet, Ziele im Rahmen der SBTI zu entwickeln.
In der Zusammenarbeit mit den anderen Marken sieht er den Vorteil darin, Arbeitskräfte, Ressourcen und Fachwissen bündeln zu können. „Wir wollen von den besten Fachleuten in unseren Unternehmen lernen. Navistar ist zum Beispiel traditionell stark, wenn es um die Wiederaufbereitung von gebrauchten Teilen geht. Also versuchen unsere Experten, andere mit unserem Wissen zu unterstützen“, erklärt Perzan. „Und aufgrund meines Hintergrunds als Anwalt bringe ich immer wieder mein Wissen in Bezug auf Richtlinien, Gesetze und Vorschriften ein.“ Im nächsten Jahr steuert Perzan zwei Meilensteine an: die Entwicklung der Emissionsziele von Navistar sowie die Vorbereitung der Validierung dieser Ziele durch die SBTI und den weiteren Ausbau der Kreislaufwirtschaft.
„Wir wollen von den besten Fachleuten in unseren Unternehmen lernen. Navistar ist zum Beispiel traditionell stark, wenn es um die Wiederaufbereitung von gebrauchten Teilen geht. Also versuchen unsere Experten, andere mit unserem Wissen zu unterstützen.“
(Zitat in Englisch)
Christopher Perzan, Vice President, Environment & Sustainability und
Chief Environmental Counsel bei Navistar
Volkswagen
Truck & Bus
Die Herausforderungen, denen das Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit begegnet, seien dabei eng mit den lokalen Gegebenheiten und den Regularien von Schwellenmärkten verknüpft. „Die Aufgaben, vor denen wir stehen, sind relevant. Aber wir sind fest entschlossen, sie anzugehen“, berichtet Rocha. Dabei kann auch VWTB vom Wissen der anderen Marken profitieren – unter anderem im Bereich der Emissionsregularien, die in Europa und den USA bereits fortgeschrittener sind.
Priscila Rocha ist Expertin für die strategische Unternehmensplanung von Nachhaltigkeits- und ESG-Agenden. Seit Oktober 2021 bringt sie ihre Expertise aus 22 Jahren Berufserfahrung als Head of Sustainability bei VWTB ein.
„Hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft baut VWTB Kapazitäten durch Partnerschaften aus, zum Beispiel mit der Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro (UERJ). Es geht um einen verstärkten Einsatz von erneuerbaren und recycelten Materialien in Produkten und Werkstoffen sowie um Kreisläufe, um weniger Wasser und Abwasser zu verbrauchen“, erklärt sie. Im Bereich sozialer Nachhaltigkeit arbeitet VWTB analog der TRATON-Ziele daran, den Anteil von Frauen in Führungspositionen im Unternehmen bis 2029 auf 30 % zu erhöhen und das Bewusstsein für Diversität sowie Inklusion zu fördern.
die Frauenquote im
Unternehmen bis 2029
30 %
Diskussionen aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen und Kulturen seien für sie bei der Zusammenarbeit mit den Marken völlig normal. „Es ist gut, verschiedene Meinungen und Hintergründe in der Gruppe zu haben, denn genau das macht Diversität aus. Und dieser Mix macht uns gemeinsam noch stärker.“
„Es ist gut, verschiedene Meinungen und Hintergründe in der Gruppe zu haben, denn genau das macht Diversität aus. Und dieser Mix macht uns gemeinsam noch stärker.“
(Zitat in Portugiesisch)
Priscila Rocha,Head of Sustainability bei Volkswagen Truck & Bus